Breathwork – was ist das?

Breathwork – was ist das?

September 28, 2022 Aus Von admin

Breathwork lässt sich wörtlich als „Atemarbeit“ übersetzen. Im engeren Sinne ist damit eine therapeutische Methode gemeint, die darauf abzielt einen anderen Bewusstseinszustand zu erreichen. Die Atemübungen verbessern das seelische, geistige und körperliche Wohlbefinden des Anwenders. In den folgenden Zeilen werden hier die wichtigsten Breathwork-Varianten aufgezeigt und näher beleuchtet.


Holotropes Atmen

Diese Technik gilt als bekannteste Atemtechnik und wurde erstmals von dem Psychotherapeut Dr. Stan Grof in den 1970er Jahren entwickelt. Der Grundgedanke: Grof wollte eine Technik entwickeln, die der psychedelischen Wirkungsweise des LSD ähnelt. Unteranderem weil die Substanz kurz vorher verboten wurde. In einer holotropischen Atemsitzung leitet eine Person mithilfe von Musik die Sitzung an. Häufig hyperventilieren die Teilnehmer, indem sie 1-2 Stunden lang schnell ein- und ausatmen.

Das Ausatmen erfolgt meist kraftvoll durch die Nase. Zwischendurch baut der Sitzungsleiter kurze Erholungspausen ein, damit sich die Teilnehmer durch eine Ausatmung aus dem Mund entspannen können.

Während der Sitzung begeben sich die Teilnehmer in einen psychedelischen Zustand. Dabei werden tiefverankerte Emotionen gelöst, sodass intensives Weinen und Lachen häufig vorkommt. Schwere Muskelkrämpfe können ebenfalls auftauchen.

Wimhof-Methode

Diese Atemtechnik hat in den letzten Jahren deutlich an Bekanntheit und Beliebtheit dazugewonnen. Die Wim Hof-Methode eignet sich eher für den täglichen Gebrauch, da für die Ausführung 5-10 Minuten vollkommen ausreichen. In 20-30 Zyklen wird die Atemluft nicht wie beim Holotropen Atmen herausgepresst sondern entspannt herausgelassen. Ziel ist es mehr Sauerstoff einzuatmen als auszuatmen. Nach dem letzten Ausatmen widersteht der Ausführende dem Drang wieder einzuatmen so lange wie möglich. Abschließend erfolgt ein tiefes Einatmen und ein Halten der Luft für 15-30 Sekunden.

Rebirthing

Die Rebirth-Methode funktioniert ähnlich wie das Holotrope Atmen. Allerdings geschieht das Rebirthing ohne den Einsatz von Musik. Die Atmung erfolgt entspannter und mit weniger Druck. Auch hier hilft ein Moderator bei der richtigen Ausführung. Teilnehmer berichten von psychedelischen Zuständen und tiefen Einsichten über das eigene Dasein.

Boxbreathing

Frau sitzt in Lotus-Pose, praktiziert eine alternative Atemtechnik durch den Mund und hält sich dabei die Nase zu. Beim Boxbreathing erfolgt das Atmen ausschließlich über den Mund. Die Ausführung sollte im Stehen oder im Liegen stattfinden. Der Zyklus läuft dabei in 4-sekündigen Abschnitten ab. 4 Sekunden einatmen, 4 Sekunden halten, 4 Sekunden ausatmen, 4 Sekunden halten und wieder von vorne. Diese Übung sollte im Schnitt rund 10 Minuten dauern. Der gleichmäßige und quadratische Ablauf erinnert an eine Kiste- daher der Name. Genauso wie die Wim Hof Methode eignet sich das Boxbreathing sehr gut für die tägliche Praxis.

Bei Menschen die einem hohen Maß an Stress ausgesetzt sind, ist diese Methode besonders effektiv.

Darüber hinaus hilft das Boxbreathing Angstzustände zu lösen und mit diesen besser umzugehen.

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